Kultureller Raum, Naturraum, Öffentlicher Raum, Politischer Raum, Privater Raum, Städtische Infrastruktur, Wirtschaftsraum.

Im Projekt GROMA stehen die Partnerstädte Kölns für die vielfältigen historischen und kulturellen Ebenen eines lebendigen urbanen Raumes. Die Fokussierung auf Partnerstädte wurde dadurch motiviert, dass Köln als eine der ersten Städte in Deutschland schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg konsequent den Weg der Völkerverständigung und Annäherung der Bürger auf kommunaler Ebene gefördert hat. Die erste Partnerschaft wurde schon 1952 mit Liverpool begründet.

Der Prozess der Annäherung war auf staatlicher Ebene eingefasst durch die Orientierung hin zu den Westmächten und den europäischen Zusammenschluss zu Wirtschafts- und Militärbündnissen. Zu nennen sind hier die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl 1951, der Beitritt zur NATO 1955 sowie die Unterzeichnung der Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG und der Europäischen Atomgemeinschaft 1957.

Der “Europäische Gedanke“ wurde in den Römischen Verträgen 1957 und im Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag von 1963 festgeschrieben. In diesem Geiste wurde 1958 eine Ringpartnerschaft von sechs Städten aus allen Gründungsstaaten der EWG eingegangen, die Köln neben Rotterdam und Lüttich mit Lille, Esch-sur-Alzette und Turin verbindet.

In der Folge entstanden weitere Kooperationen, die immer von demselben Grundgedanken getragen wurden, aber individuell verschiedene Ausprägungen erhielten. Hierbei sind besonders die Partnerschaften mit Tel Aviv/Yafo in Israel und Bethlehem in den Palästinensischen Autonomiegebieten, sowie die ebenfalls von einem starken Ausöhnungswillen getragenen östlichen Verbindungen zu Kattowitz, Cluj/Klausenburg und Wolgograd zu nennen. Bis heute ist Köln mit 23 Städten weltweit durch vielfältige kulturelle und wirtschaftliche Verknüpfungen freundschaftlich verbunden.

Die Prospektion ähnlicher menschlicher Bedürfnisse in unterschiedlichen kulturellen Ausprägungen ist vor dem Hintergrund einer aufs engste vernetzten Welt ein künstlerisches Feld von hoher Relevanz. Das rapide Anwachsen und der permanente schnelle Austausch von Daten-, Wirtschafts-, und Kulturströmen löst den Begriff von örtlicher und zeitlicher Konsistenz auf und bedarf neuer künstlerischer Maßnahmen. Die Soundinstallation GROMA reflektiert erstmals die kulturelle Leistung der Städtepartnerschaften in einer künstlerischen Untersuchung und bringt dieses Konzept in Köln zur permanenten Aufführung.

Kölner Partnerstädte:

Barcelona – Spanien
Bethlehem – Palästinensische Autonomiegebiete
Berlin-Neukölln – Deutschland
Berlin-Treptow – Deutschland
Cluj / Klausenburg – Rumänien
Corinto / El Realejo – Nicaragua
Cork – Irland
Esch-sur-Alzette – Luxemburg
Indianapolis – USA
Istanbul – Türkei
Kattowitz – Polen
Kyoto – Japan
Lille – Frankreich
Liverpool – Großbritannien
Lüttich – Belgien
Peking – China
Rotterdam – Niederlande
Tel Aviv / Yafo – Israel
Thessaloniki – Griechenland
Tunis – Tunesien
Turin – Italien
Turku – Finnland
Wolgograd – Russland